Das Konzept
von - 1700 -
Bernhard Seidel, Initiator und Produzent, zu - 1700 -:
„Ich habe im Jahr 1994 das Orchestra di Medici gegründet.
Die Grundidee dabei war, das Konzerterlebnis durch eine visuelle Umsetzung
zu erweitern. Daher traten wir immer wieder in Kostümen, Perücken,
eingehüllt in Kerzenlicht an Originalplätzen des Barock,
in Schlössern und Konzertsälen auf. Es entstand ein stimmungsvoller
Abend, der die Fantasie des Publikums anregte.
Die Pressereaktion war sehr positiv, u.a. lobte die Süddeutsche
Zeitung, das Konzert klinge 'wie ein einziges Instrument', es herrsche
'barocke Begeisterung im Auditorium', und der Kritiker kam zum Fazit,
dargeboten worden sei 'zeitgemäßes Barock – ein Konzert
der Meisterklasse'.
Nun wollte ich etwas Neues schaffen, eine Symbiose aus Konzert und
Erzählung. Ich möchte darin unser Publikum durch die eigene
Fantasie in die Welt des Barock entführen. Wenn wir einer Geschichte
aus der Zeit aufmerksam zuhören, bauen sich dabei automatisch
Bilder in uns auf. In diesen ganz persönlichen Bildern kann so
diese sinnliche Musik neu erlebt werden. Kostümierung und warmes
Bühnenlicht stellen dazu den optischen Rahmen dar.
Im Unterschied zu Lesungen, in denen Musik lediglich zur Einstimmung
dargeboten wird, möchte ich mit der Produktion - 1700 - einen
neuen Weg der Verbindung aus Text und Musik beschreiten.
Es ist weder ein Konzert mit Lyrik noch eine Lesung mit Musik, sondern
ein barockes Erlebnis, in dem die Fantasie unseres Publikums der Hauptakteur
sein soll. Dabei verschmelzen die Geschichte und die Musik mit- und
ineinander, Erzähler und Musiker nehmen sich zurück und
sind Mittler und Begleiter auf dem Weg der Fantasie jedes Einzelnen
unserer Gäste.
Im Jahr 2004 fand ich in Britta Loebell eine wunderbare Autorin,
die diese Idee in acht Motiven meisterlich umsetzte. In der unterhaltsamen
Geschichte findet sich der Zeitgeist des Barock in seiner prallen
Lebenslust und Sinnlichkeit wieder, aber auch in seiner Einsicht
in die Endlichkeit des Lebens.
Ich freue mich ganz besonders, Jochen Striebeck, Schauspieler an
den Münchner Kammerspielen, für dieses Projekt gewonnen
zu haben. Neben seiner Rolle als Erzähler hat er seit dem Jahr
2005 maßgeblich an der Entwicklung des gesamten Projektes
- 1700 - mitgewirkt.“
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